Alraune
Eva Wöhrl
Die Alraune (Mandragora vernalis) hat in der alten Welt eine lange Geschichte mit verschiedenerlei Verwendungsweise. Sie war lange Zeit als Giftpflanze bekannt und gefürchtet.
Aufgrund der menschlichen Gestalt ihres Wurzelwerks werden ihr magische Kräfte zugeschrieben. Die Alraune spielte als Zauberpflanze und halluzinogene Droge im europäischen Volkstum eine außergewöhnliche Rolle. Sie galt als Allheilmittel und war vermutlich die wirksamste Ingredienz von Hexengebräuen, die starke Halluzinationen hervorrufen konnten.
Benutzt wurde sie außerdem für Liebeszauber oder um Glück und Reichtum zu erlangen, Dämonen und Krankheiten zu vertreiben und unverwundbar zu werden. Ihr Besitz war zu manchen Zeiten sehr gefährlich, so soll er der Jungfrau von Orleans zum Verhängnis geworden sein.
Das Ausreißen der Wurzel war mit zahlreichen Vorsichtsmaßnahmen verbunden, glaubte man doch, dass die schauerlichen Schreie der Pflanze den Sammler um den Verstand bringen konnten.
Alraune ist der fünfte Quilt meiner kleinen Serie über Giftpflanzen. Um die Kalenderthema „Schrift“ gerecht zu werden, habe ich einen historischen Text über die Alraune per Hand aufgestickt. Der Quilt ist komplett aus Siebdruckstoffen der Fa. Paapje gearbeitet, appliziert und handbestickt.