Mittwoch, 1. Mai 2024

Kalender 2024 Freising in Bayern - Mai

Kloster Weihenstephan um 1803

Evi Wöhrl




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum diesjährigen Kalenderthema „Freising in Bayern“ habe ich einen Plan der ehemaligen Benediktinerabtei Weihenstephan von 1803 ausgewählt. Bereits vor der Ankunft des hl. Korbinian in Freising um das Jahr 720 gab es wohl schon eine Kirche auf dem „Weihenstephaner Berg“. Das zuerst Sankt Veit, später Sankt Stephan und Sankt Michael geweihte Kloster wurde um das Jahr 830 durch den Freisinger Bischof Hitto von Freising gegründet.


1021 wurde das Benediktinerkloster gegründet und leider im Zuge der Säkularisation zwischen 1803 und 1810 in wichtigen Teilen zerstört. Erhalten blieben vor allem die Gebäude um den Ökonomiehof sowie als kleines Schmuckstück im ehemaligen Klostergarten das äbtliche Gartencasino, das sogenannte Salettl. 

Ich habe den von Thomas Heigl (Hoff- und städt. Malermeister), im Jahr 1803 gezeichneten Plan in einer Veröffentlichung des Historischen Vereins entdeckt. Um ihn für unseren Kalender verwenden zu können, musste ich ihn allerdings etwas verändern, da er im Querformat gezeichnet ist. Ich habe den Plan vergrößert, kopiert und auf einen naturfarbenen Baumwollstoff übertragen. Um dem Original möglichst nahe zu kommen, habe ich die Gebäude aus altrosa Seide ausgeschnitten und appliziert, die Gartenflächen und Bäume sind ebenfalls aus Baumwollstoff appliziert, die restlichen grünen Flächen sind mit Derwent Farben koloriert und das Ganze mit unzähligen Stickstichen befestigt und verziert. Auch den Text, der genau erklärt, was sich wo befand, ist von Hand mit einfädigem Stickgarn gearbeitet. Der Quilt ist 59 x 90 cm groß und hat damit in etwa die Größe des Originalplans. 


Donnerstag, 1. Februar 2024

Kalender 2024 Freising in Bayern - Februar


Ursus Frisingensis

Margit Hettler




Der Bär schmückt in Freising nicht nur das offizielle Stadtwappen, sondern ist als lebensgroße Figur seit 2003 auf Straßen, Plätzen und Hausdächern zu finden.

Nach einem Entwurf in DIN A4 habe ich alle Konturen des Bären in Originalgröße auf einen Nesselstoff übertragen, die einzelnen Stoffstücke mittels Schablonen vorbereitet und knapp überlappend mit Stoffkleber auf den Nesselstoff aufgebracht.

Die fertige Figur wurde anschließend ausgeschnitten und auf einen vorbereiteten Hintergrundstoff appliziert. Im nächsten Schritt habe ich die einzelnen Farbflächen des Bären knappkantig abgenäht und mit Zierstichen versehen.
Da Freising offizielle Rosenstadt ist, zieren den selbstgefärbten Himmelsstoff mit Hand gequiltete Rosenranken.  


Freitag, 1. Dezember 2023

Kelender 2023 Schrift - Dezember

Alraune

Eva Wöhrl




Die Alraune (Mandragora vernalis) hat in der alten Welt eine lange Geschichte mit verschiedenerlei Verwendungsweise. Sie war lange Zeit als Giftpflanze bekannt und gefürchtet. 

Aufgrund der menschlichen Gestalt ihres Wurzelwerks werden ihr magische Kräfte zugeschrieben. Die Alraune spielte als Zauberpflanze und halluzinogene Droge im europäischen Volkstum eine außergewöhnliche Rolle. Sie galt als Allheilmittel und war vermutlich die wirksamste Ingredienz von Hexengebräuen, die starke Halluzinationen hervorrufen konnten. 

Benutzt wurde sie außerdem für Liebeszauber oder um Glück und Reichtum zu erlangen, Dämonen und Krankheiten zu vertreiben und unverwundbar zu werden. Ihr Besitz war zu manchen Zeiten sehr gefährlich, so soll er der Jungfrau von Orleans zum Verhängnis geworden sein. 

Das Ausreißen der Wurzel war mit zahlreichen Vorsichtsmaßnahmen verbunden, glaubte man doch, dass die schauerlichen Schreie der Pflanze den Sammler um den Verstand bringen konnten. 

Alraune ist der fünfte Quilt meiner kleinen Serie über Giftpflanzen. Um die Kalenderthema „Schrift“ gerecht zu werden, habe ich einen historischen Text über die Alraune per Hand aufgestickt. Der Quilt ist komplett aus Siebdruckstoffen der Fa. Paapje gearbeitet, appliziert und handbestickt. 


Sonntag, 1. Oktober 2023

Kalender 2023 Schrift - Oktober

Futhark

Heidi Hombsch 




 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
In meiner Jugend habe ich mich mit Runen und ihrer Bedeutung beschäftigt. Als ich vom Kalenderthema "Schrift" hörte, beschloß ich, mein Wissen wieder etwas aufzufrischen und das Futhark, das keltische Runenalphabet, darzustellen. 
Die Reihenfolge der Zeichen beginnt mit Fehu, Uruz, Teiwaz, Hagalaz, Ansuz, Raidho und Kaunaz. Aus den Anfangsbuchstaben dieser Zeichen setzt sich der Name des Alphabets zusammen. Diese habe ich dargestellt, jeweils mit dem lateinischen Buchstaben daneben und dem aufgestickten Namen der Rune.
Darüber hinaus zeigte ich auch meine Lieblingsrunen, zum Beispiel Algiz, die Rune des Glücks, oder Mannaz, die Rune des Reichtums.
Die Runen wurden im Alltagsgebrauch mit Zweigen auf den Waldboden gelegt, daher bestehen sie nur aus geraden Linien.
Die Idee des Waldes im Herbst hat mich sowohl zu dieser Farbigkeit als auch zum Quiltmuster aus Laub, Ranken und Schneckenhäusern geführt.

Freitag, 1. September 2023

Kalender 2023 Schrift - September

Geschichten für Papa – Ita est Vita

 
Eva Wöhrl


Sie schreibt dazu:
Als das Thema für den Kalender 2023 feststand, hatte ich lange überlegt und dann beschlossen, einen Quilt „mit Buch“ zu nähen. Und als mir dann ein kleines Heft in die Hand fiel, dass mein Sohn in ganz jungen Jahren für seinen Vater geschrieben und illustriert hatte, stand mein Entschluß fest. Ich mache einen Quilt aus diesen „Geschichten für Papa“.
Hauptsächlich ist der Quilt in Applikationstechnik gearbeitet und sehr intensiv bestickt worden. Die Comics sind nach Originalvorlage mit Inktense-Pens gemalt und dann bestickt. Das ganze ist auf einem Keilrahmen montiert.

Dienstag, 1. August 2023

Kalender 2023 Schrift - August

Kryptografie

Andrea Löffler



Andrea schreibt dazu:

Mein Quilt im diesjährigen Kalender heißt Kryptografie - also
Geheimschrift. Und genau das stellt er auch dar. Wer die grafischen
Formen auf dem Quilt entschlüsselt, kann die darin verborgene Botschaft
lesen.

Beim Thema Schrift ist in meinem Kopf sehr schnell das Wort
Geheimschrift aufgeblitzt. Die Idee, etwas Doppeldeutiges, etwas
Verborgenes darzustellen, hat mich sehr fasziniert. Bei der Umsetzung
meines Quilts hatte ich mir vorgenommen, ausschließlich Kleidungsstoffe
wiederzuverwenden. Deshalb habe ich mehrere ausrangierte Jeanshosen in
unterschiedlichen Farbtönen für die einzelnen grafischen Blöcke vernäht.
Der Kryptografie-Quilt ist mein erster Quilt mit vorwiegend grafischen
Mustern. Um die Strenge der geometrischen Formen etwas abzumildern, habe
ich mich für ein florales Hintergrundquilting entschieden.