Dienstag, 8. Oktober 2024

Die Verwandlung eines Raumes

Entgegen unserer alten Gewohnheit, im Freisinger Gefängnis auszustellen, haben wir uns einen neuen Raum erschlossen: den Sporrerkeller in der Weihenstephaner Straße 1.

Von weitem sind die Fahnen zu erblicken, die auf unsere Ausstellung hinweisen. Gabi und Barbara haben sie aufgehängt.

 

Der Eingang ist von einem Bären markiert, an der Tür hängt unser Ausstellungsplakat. Der recht versteckte Sporrerkeller dürfte also jetzt gut zu finden sein.

Die Verwandlung eines Raumes: das obere Foto zeigt den Kellerraum, bevor die Quilts aufgehängt sind, das untere danach.


Noch ein Eindruck:


Wir freuen uns sehr auf zahlreiche Gäste.

Die Quiltissage mit Bierbegleitung findet am Donnerstag, 10.10., um 18 Uhr statt.








Dienstag, 1. Oktober 2024

Kalender 2024 Freising in Bayern - Oktober


Pilitrud und Korbinian

Barbara Lange 

 

 

Pilitrud war in erster Ehe mit dem agilolfingischen Herzog Theudebald verheitratet, der zuvor mit Waltrat verheiratet gewesen war. Nach Theudebalds Tod ehelichte sie dessen Bruder Grimoald. Diese Ehe jedoch stieß beim katholischen Klerus – insbesondere bei dem Missionar Korbinian – auf Missbilligung. Er betrachtete diese zweite Ehe als Inzucht und verlangte, dass Pilitrud sich scheiden ließe. Pilitrud dachte nicht daran und somit begann eine private Fehde, die mit Verleumdung, Giftanschlägen und schließlich der Flucht Korbinians aus Freising endete.

 

Handgefärbte Seide, handgenäht und maschinengequiltet mit der Sashikomaschine

Sonntag, 1. September 2024

Kalender 2024 Freising in Bayern - September

 

Tracht ist Heimat

Gabi Fischer




„Die Bayern“ sind auch in der heutigen Zeit noch tief verwurzelt in ihrer traditionellen Lebensweise. Dabei ist es kein Widerspruch, Wissenschaft und modernste Technologien für eine erfolgreiche Wirtschaft und ein Leben in Wohlstand zu entwickeln, und gleichzeitig altes Brauchtum, Musik und Tanz, Handwerk, Architektur und sogar eine eigene Sprache zu pflegen.

Das höchste Gut ist für die Bayern die Freiheit – die eigene und die der Anderen: „Leben und leben lassen“ ist die Devise. Gleichzeitig gibt es ein großes Gefühl der Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit. Äußeres Zeichen dafür ist die Tracht, die selbstbewusst und gerne zu besonderen Anlässen und teilweise auch im Alltag getragen wird. Es gibt viele regionale Unterschiede, gemeinsam ist ihnen aber die hohe Qualität der Materialien und der handwerklichen Herstellung.

 

Maschinengenäht, Maschinenapplikation, Hand- und Maschinenstickerei; Siebdruck, Abdruck von Häkelspitzen, Schablonendruck
spezielle traditionelle Techniken: Handstickerei Kreuzstich, Smok, Rüschen, gestepptes Mieder mit Peddigrohr ausgesteift, handgeknüpfte Fransen, Klöppelspitze, Goldstickerei, Charivari (Kette mit Anhängern)

Donnerstag, 1. August 2024

Kalender 2024 Freising in Bayern - August

Weißwurstäquator

Birgit Schrader


 

Als Vorlage für diesen Quilt habe ich mir eine Hopfendolde besorgt, die hier in der Nähe von Freising in der Hallertau (auch: Holledau) im größtem, zusammenhängendem Anbaugebiet zu finden ist.
Auf den einzelnen Blättern sind die 7 bayerischen Bezirke mit den jeweiligen Hauptstädten als Skyline veranschaulicht.
Der aus gehäkelten Weißwürsten bestehende Äquator ist eine scherzhafte Bezeichnung für eine gedachte Kulturgrenze zwischen Altbayern und Norddeutschland. Im übertragenen Sinne wird damit mein Umzug von meiner alten Heimat in die jetzige symbolisiert.
Die Idee stammt von meiner zukünftigen Schwiegertochter.
Die Stoffe sind handgefärbt, gestempelt und maschinengequiltet.

Samstag, 1. Juni 2024

Kalender 2024 Freising in Bayern - Juni

 „Preußenblick auf Bayern“

Gonhild Murmann



Da mir als zugereistem „Nordlicht“ der tiefergehende Bezug zu Bayern - und speziell zu
Freising – fehlt, blieb mir nur der klischeehafte Blick auf Berge, Almen, Täler, Seen………
Diagonal unterteilte Rechtecke die rhythmisch kleiner bzw. größer werden, ergeben die
„bergige“ Oberfläche.
Die Stoffe sind selbstgefärbt, aufgenähte kleine Knöpfe symbolisieren Gestein, Geröll, Felsen.
Hirschhornknöpfe stehen für Wild aber auch für Tradition und Tracht.

Mittwoch, 1. Mai 2024

Kalender 2024 Freising in Bayern - Mai

Kloster Weihenstephan um 1803

Evi Wöhrl




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum diesjährigen Kalenderthema „Freising in Bayern“ habe ich einen Plan der ehemaligen Benediktinerabtei Weihenstephan von 1803 ausgewählt. Bereits vor der Ankunft des hl. Korbinian in Freising um das Jahr 720 gab es wohl schon eine Kirche auf dem „Weihenstephaner Berg“. Das zuerst Sankt Veit, später Sankt Stephan und Sankt Michael geweihte Kloster wurde um das Jahr 830 durch den Freisinger Bischof Hitto von Freising gegründet.


1021 wurde das Benediktinerkloster gegründet und leider im Zuge der Säkularisation zwischen 1803 und 1810 in wichtigen Teilen zerstört. Erhalten blieben vor allem die Gebäude um den Ökonomiehof sowie als kleines Schmuckstück im ehemaligen Klostergarten das äbtliche Gartencasino, das sogenannte Salettl. 

Ich habe den von Thomas Heigl (Hoff- und städt. Malermeister), im Jahr 1803 gezeichneten Plan in einer Veröffentlichung des Historischen Vereins entdeckt. Um ihn für unseren Kalender verwenden zu können, musste ich ihn allerdings etwas verändern, da er im Querformat gezeichnet ist. Ich habe den Plan vergrößert, kopiert und auf einen naturfarbenen Baumwollstoff übertragen. Um dem Original möglichst nahe zu kommen, habe ich die Gebäude aus altrosa Seide ausgeschnitten und appliziert, die Gartenflächen und Bäume sind ebenfalls aus Baumwollstoff appliziert, die restlichen grünen Flächen sind mit Derwent Farben koloriert und das Ganze mit unzähligen Stickstichen befestigt und verziert. Auch den Text, der genau erklärt, was sich wo befand, ist von Hand mit einfädigem Stickgarn gearbeitet. Der Quilt ist 59 x 90 cm groß und hat damit in etwa die Größe des Originalplans.