Freitag, 1. März 2019

Kalender Jahreszeiten - März

Sakura - Kirschblüte


Der Quilt stammt von Gabi Fischer. Sie schreibt dazu:
Meine liebste Jahreszeit ist der Frühling, weil da die Natur nach dem Winter zu neuem Leben erwacht. Ich bin eine begeisterte Pflanzen-Liebhaberin und vor allem mag ich natürlich schöne Blumen. Was liegt da näher, als sich der berühmten Kirschblüte in Japan zu widmen?



Als Hintergrund wollte ich selbst gefärbte Shibori-Stoffe verwenden. Die traditionellen Shibori-Stoffe sind ja in der Regel blau, was mir für mein Frühlings-Thema nicht so gut gefiel. Deshalb färbte ich meine Stoffe, nachdem ich sie in verschiedenen Shibori-Techniken vorbereitet hatte, in einem mittleren Grünton und verwendete sie als Hintergrund für den Mittelteil. Darauf habe ich noch einige Siebdruck-Motive aufgebracht.
Die Dame im Kimono stellt die japanische Dichterin Sei Shonagon dar. Sie wurde aus teilweise antiken Kimonostoffen mit der Maschine appliziert, das Gesicht in Maschinenstickerei gearbeitet. Den Obi ziert eine Kordel mit Obijime-Knoten. Der Kopfschmuck aus winzigen Kanzashi-Blüten war die größte Herausforderung des ganzen Quilts.


Der Kirschblütenzweig oben rechts besteht aus schwarzer Spitze, die Blüten wurden aus Satinstoff ausgeschnitten. Die beiden 3D-Pflaumenblüten sind über eine Pappschablone gearbeitet und mit Watte fest ausgestopft.




Die japanischen Schriftzeichen sind mit der Maschine gestickt und bedeuten Frühling, Kirschblüte, Knospen, grün und Vogelgesang. Links am Rand steht der Name der Dichterin.
Die Randstreifen wurden in Collage-Technik aus verschiedenen Seiden- und Synthetik-Stoffen und Spitzen hergestellt.
Gequiltet habe ich an einigen Stellen in Sashiko-Technik von Hand mit selbst gefärbtem Garn, ansonsten mit der Maschine.


„Sei Shōnagon entstammte der Gelehrtenfamilie Kiyohara, ihr Vater, Kiyohara Motosuke, zählte zu den 36 großen Dichtern des Landes; … Nach Eheschließung und Geburt eines Sohnes nahm sie 993, womöglich bereits geschieden, den Dienst am kaiserlichen Hof in Kyōto auf, als Hofdame der kaiserlichen Gattin Fujiwara no Sadako, gen. Kaiserin Teishi (976–1001), der Gattin des Kaisers Ichijō.
Äußerlich wohl nicht sonderlich attraktiv, glich sie diesen Mangel durch Anmut des Stils, Bildung und eine empfindsame Beobachtungsgabe aus, wie sie in ihrem Werk zum Ausdruck kommt. Zehn Jahre lang, von 1001 bis 1010, führte sie ein Tagebuch unter dem Titel makura no sōshi (Skizzenbuch unter dem Kopfkissen, dt. „Kopfkissenbuch“), das zu den Klassikern der japanischen Literatur zählt. Sei Shōnagon schildert darin im Stil der von ihr begründeten Zuihitsu-Literatur (wohin der Schreibpinsel führt) scheinbare Kleinigkeiten, eigene und fremde Erlebnisse, Alltagsgeschichten, selbst Klatsch vom Kaiserhof, der viel zum Verständnis der Kultur jener Zeit und zur spärlichen Biographie ihrer Hofdamen-Kollegin und Zeitgenossin, Murasaki Shikibu, beiträgt, der Verfasserin des Romans Genji Monogatari.“
(Quelle: Wikipedia)

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